Zündel Rudolf (1939 geb.)
1939 in Bezau, lebt mit seiner Frau Marlies in Schwarzach
Er erlernte das Handwerk des Chemigrafen und Farbätzers, begann 1963 mit Malerei und Grafik. Gründungsmitglied des „Bregenzer Kreises“, machte Reisen, zahlreiche Einzelausstellungen sowie Beteiligungen in Teheran, Alexandrien, Kairo, Zürich, Bregenz, Paris, Basel, Au/SG, München, Köln, Stuttgart, Wien, Graz, Feldkirch, Innsbruck, Lustenau, Dornbirn, Bezau, Aarhus, Uppsala, Schwarzach u. a.; 1972 bei den Gründungsmitgliedern der „Vorarlberger Kulturproduzenten“, Cheffotograf der „Vorarlberger Nachrichten“, Aufbau der VN-Infografikabteilung. 1998 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen. Zu seinem umfangreichen Werk gehören Grafikzyklen, zahlreiche Vorarlbergensien, die er gestaltete und illustrierte, sowie Spielkarten und Medaillen. Vertreten mit Werken u. a. in der Grafischen Sammlung Albertina Wien, dem Rupertinum Salzburg, dem vorarlberg museum. Bis 6. Oktober 2012 läuft die Sommerausstellung im „Museum Kunst im Rohnerhaus“ in Lauterach „Rudolf Zündel – Rückblick auf fünf Jahrzehnte“.
„Gi Breagaz usse“
36 km von daheim mit der Wälderbahn oder dem Fahrrad, Anfang der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Ich lernte, heiratete glücklich, wurde stolzer Vater und wohnte gegenüber dem Rathaus, dort wo William Turner 1840 auf seiner Reise nach Venedig in Bregenz logierte. Er suchte vermutlich den Süden. Auch ich! In Marokko färbten sie Stoff für den Vorhang des Festspielhauses in Bregenz. Moscheen mit ihren Minaretten mahnten mich an die Bezegg. Die „Stele“ so zwischen Bezau, wo ich geboren und Andelsbuch, von da ich den Heimatrollenauszug besaß. Erinnerungen sorgsam verpackt – oder die vielleicht doch vorhanden gewesene Demokratie eingefatscht. Jedenfalls keine Anfütterung durchs gemeine Volk. Es wurden Gesetzesbeschlüsse auf Stelzen gefasst. Der Vorhang ist aufgegangen.
ENDE