Zadrazil Franz (1942-2005)
Franz Zadrazil arbeitet von 1961 bis 1965 er als Postangestellter. 1966 verbringter ein Jahr auf Kreta. Dort beginnt er eine intensive künstlerische Arbeit. Nach seiner Rückkehr tritt er 1968 ein Malereistudium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Rudolf Hausner an, dessen phantastischen Realismus er für sich in eine eigene Form, die ihren Ursprung in den Überzeichnungen der „Neuen Sachlichkeit“ der zwanziger Jahre findet, übersetzt.
Zadrazils Werk ist dem Fotorealismus verhaftet. Sein zentrales Interesse gilt der Stadtlandschaft. 1969 entsteht sein erstes Fassadenbild. In seinen realistischen Bildern stellt er meist Häuser- und Geschäftsfassaden, Schaufenster, Werbetafeln und Firmenschilder dar. Die menschenleeren Bilder erzählen von den Schicksalen der Personen, die sie nicht zeigen. Zadrazil tritt als minutiös beschreibender Beobachter der Wirklichkeit auf, der die Dinge gleich einem Theaterstück in starren Darstellungen überzeichnet und so in ihren Eigenarten hervorhebt.
In seinen Werken ist die Wirklichkeit schärfer als die menschliche Wahrnehmung der Wirklichkeit, weil der Faktor Zeit vernachlässigt wird. Heruntergelassene Eisenrolos, verschlossene Türen und Gitter, abgeblätterter Putz an den Fassaden sind die stille Interpretation einer sich im Wandel befindenden Stadt.
Ende der siebziger Jahre beginnt eine intensive Beschäftigung mit der Druckgraphik, insbesondere der Radierung. Seine Werke werden im Palazzo delle Esposizione in Rom und im Forte Belvedere in Florenz ausgestellt. Ausstellungen in der Österreichischen Galerie im Belvedere und im Historischen Museum der Stadt Wien folgen.