GALERIE & KUNSTHANDEL HARTL

Traunfellner Franz (1913-1986)

Franz Traunfellner (* 25. März 1913 in Gerersdorf; † 17. Februar 1986 ebenda) war ein österreichischer Maler und Grafiker.

Leben

Traunfellner wurde in Gerersdorf Nr. 10 bei Pöggstall geboren, wo seine Familie schon seit Generationen ansässig war. Als Sohn eines Holzwarenerzeugers war schon seit seiner Kindheit mit der Holzbearbeitung vertraut.

In Melk lebten damals die Künstler Leopold Blauensteiner und Viktor Müller, Walter Prinzl und Kromar von Hohenwolf, dessen Privatschüler Traunfellner wurde. Er begann Motive aus dem Waldviertel mit Holzstich und Holzschnitt darzustellen. 1940 stellte er seine Werke erstmals aus. Durch Kromars Vermittlung erhielt er eine Kupferdruckpresse, so dass er sich nun auch mit der Radierung befassen konnte. Die Einberufung zum Wehrdienst machte jedoch für fünf Jahre dem Kunstschaffen ein Ende.

Im Mai 1945 heiratete Traunfellner im Stift Zwettl die Buchhändlerin Käthe Renner. Zu Fuß erreichte das Ehepaar die Heimat Gerersdorf. Als Lebensgrundlage musste die kleine Landwirtschaft dienen. Holzschnitte mit Winterlandschaften, ein einbeiniger Invalide spiegelten die harten Eindrücke der Kriegs- und Nachkriegszeit wider. 1948 kam Tochter Irmgard zur Welt. 1951 starb der Vater, und dadurch blieb neben der Arbeit in der Landwirtschaft wenig Zeit für die Kunst. Um sich mit der Lithographie vertraut zu machen, besuchte Traunfellner 1956 die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.

1963 gab Traunfellner die Landwirtschaft auf, um sich ganz der Kunst widmen zu können. Seit 1965 gehörte er dem Künstlerhaus Wien an. Den Gedanken, in die Stadt zu ziehen, wies Traunfellner ab. Seine Umwelt im Waldviertel, die ihm stets neue Motive bot, wollte und konnte er nicht missen. Seine meisterhaften Farbholzschnitte machten den Künstler bald bekannt. 1986 starb Franz Traunfellner nach schwerer Krankheit. Er liegt in Pöggstall begraben.

Traunfellner war Mitglied der Gesellschaft Bildender Künstler, Künstlerhaus Wien und des Salzburger Kunstvereines. Er war auch war Mitglied des Wachauer Künstlerbundes.

Werk

Zu seinen Techniken gehörten Holzschnitte, Farbholzschnitte, Holzstiche, diverse graphische Techniken (Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen, Lithographien, und Ölgemälde.

Werke des Künstlers befinden sich u.a. im Besitz von Albertina (Wien), der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, des Museums Oberhaus Passau, des Fürsten von Liechtenstein, des NÖ Landesmuseums, der Landesregierung Salzburg, und der Galerie im Kommandantenhaus Berlin.

1994 erfolgte die Eröffnung der ständigen Dokumentation "Franz Traunfellner - Leben und Werk" im Schloss Rogendorf in Pöggstall im niederösterreichischen Waldviertel, sie ist geöffnet von 1. April bis 31. Oktober.

Ehrungen

Literatur

  • Rupert Feuchtmüller, Franz Traunfellner: Mein Waldviertel. Siebenberg-Verlag, Zwettl u. a. 1973, ISBN 3-85074-000-5.
  • Franz Traunfellner. eine Werkübersicht bis 1983. Mit Texten von Jörg Mauthe, Franz Traunfellner und Franz Kaindl. Kunstverlag Wolfrum, Wien 1983, ISBN 3-900178-02-X.
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Band 4: S – Z. Selbstverlag Dr. Heinrich Fuchs, Wien 1986, ISBN 3-85390-006-8 (formal falsche ISBN).
  • Isabella Ackerl, Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Verlag Carl Ueberreuter, Wien 1992, ISBN 3-8000-3464-6.
  • Richard Bamberger, Maria Bamberger, Franz Maier-Bruck: Österreich Lexikon. Band 2: M – Z. Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 1995, ISBN 3-95004-380-2.
  • Senta Baumgartner, Othmar Pruckner: Die Gegend hier herum ist herrlich. Reisen zu Dichtern, Denkern, Malern und Musikern in Niederösterreich. Falter Verlagsgesellschaft, Wien 1996, ISBN 3-85439-165-X.

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