Haesele Emmy (1894-1987)
Emmy Haesele (* 8. Juli 1894 in Mödling bei Wien; † 20. November 1987 in Bad Leonfelden im Mühlviertel) war eine österreichische Grafikerin und Malerin.
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„1930 schlug Schmitz vor, einige ihrer Blätter an den Mann seiner Schwester Hedwig, den bereits arrivierten Künstler Alfred Kubin, nach Zwickledt zu senden. Im Dezember 1931 starb Schmitz plötzlich, die Haeseles nahmen sich der verwitweten Emeline Schmitz an. Über sie wurde der Kontakt zu Alfred Kubin wieder aufgenommen. 1932 folgte ein anerkennender Brief aus Zwickledt von Hedwig Kubin, die für ihren Mann den Schriftwechsel führte. Am 20. Mai fuhr das Ehepaar mit Emeline Schmitz nach Zwickledt. Das war der Beginn eines intensiven, zuerst auf Fragen der Kunst bezogenen Austausches. Anfang August 1933 kamen Alfred und Hedwig Kubin zur Sommerfrische nach Unken. Aus den späteren Briefen geht hervor, dass es der 19. August 1933 war, an dem die Liebesbeziehung zwischen Emmy Haesele und Alfred Kubin begann und die von Seiten Kubins bis 1936 dauerte. 1968 wurde sie in den Berufsverband der bildenden Künstler aufgenommen.
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Emmy Haesele begann um 1931 intensiv zu zeichnen. Sie begann mit mittleren und kleinen Formaten, arbeitete mit Buntstift und Kreide. Die Themen waren ihrer Kindheit entnommen: Unterwasserwesen, wandernde Fische zwischen hohen Mauern, undinenhafte Frauengestalten, aber auch Feuersbrünste und Schlangen als Sinnbild von Bedrohung und Verführung. Dann kam die Phase, in der sie quasi eine Schülerin Kubins wurde, von ihm lernte und seine Anerkennung genoss.
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Nach der Trennung von Kubin kam es zu einer fieberhaften Schaffensphase. Auch wenn sie selbst das nicht so sah, war sie doch in Thematik und Gestaltung von Kubin beeinflusst. Sie erreichte aber mit ihren aquarellierten Tuschzeichnungen oder mit den Kombinationen Feder und Aquarell oder Feder und Buntstift neue Ausdrucksformen, die Kubin nicht kannte oder verwendete. Die von ihr gestalteten Themen sind bedrückend: Katastrophen, Erdbeben, Schiffbrüchige, Raubfische, „Frau Sorge“, beinlose oder einbeinige Krüppel ... Seiltänzer- und Harlekinfiguren.
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Über lange Perioden konnte sie nur sehr eingeschränkt arbeiten, der Alltag brachte zu viele Aufgaben mit sich. Kontinuierliche Schaffensperioden ergaben sich in Bad Aussee und nach dem Tod ihrer Mutter in Wien.“ (Auszug aus Wikipedia)