Fuchs Ernst (1930-2015)
Ernst Fuchs wird 1930 in Wien als einziges Kind seiner Eltern geboren. Der Vater ist jüdischen Glaubens. Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 endet eine sorgenfreie Kindheit. Der Vater emigriert, Fuchs wird in einem Durchgangslager für Halbjuden interniert; nur die formelle Scheidung der Mutter bewahrt ihn vor der Deportation. 1942 wird Fuchs getauft. Bereits in jungen Jahren fühlt er sich zum Künstler berufen. Im Alter von fünfzehn Jahren findet Fuchs 1945 Aufnahme an der nach dem Krieg wieder eröffneten Akademie der Bildenden Künste am Schillerplatz, an der er bis 1950 unter Professor Albert Paris von Gütersloh studiert. Von Güterslohs Malklasse wird zur Keimzelle der sogenannten Wiener Schule des Phantastischen Realismus, als deren Hauptvertreter Fuchs gilt. Auch wenn diese deutlich unter dem Einfluss des Surrealismus steht, bewahrt sie sich ihm gegenüber doch ihre Eigenständigkeit. Die Wiener Schule des Phantastischen Realismus zeigt eine stärkere Neigung zu den Gedanken Sigmund Freuds, insbesondere seiner Methode der Traumdeutung, und zeichnet sich durch eine bewusst forcierte "altmeisterliche" Malweise aus. Von 1950 bis 1962 lebt und arbeitet Fuchs in Paris, unterbrochen von Reisen nach Amerika, Italien, Spanien und England. In diese Zeit fallen seine ersten großen Museums- und Einzelausstellungen. 1957 begibt er sich für mehrere Monate in die Abgeschiedenheit eines Klosters in Jerusalem und malt für das dortige Refektorium eine Abendmahlsdarstellung. 1962 kehrt er als international bekannter Maler in seine Heimatstadt Wien zurück, wo er vier Jahre später zum Professor berufen wird. Anfang der 1970er Jahre erwirbt Fuchs die Villa Wagner in Wien-Hütteldorf, die er zu seinem Lebens- und Arbeitsraum umgestaltet. In den folgenden Jahren entwirft Fuchs Bühnenbilder und Kostüme für Oper und Ballett, schreibt philosophische Essays und Dichtung. 1980-88 wird sein Werk mit internationalen Einzelausstellungen geehrt; Fuchs erhält eine erste große Retrospektive im Palazzo Piagini in Venedig, ihr folgen in den 1990er Jahren weitere Retrospektiven im Russischen Museum in St. Petersburg und im Schloss Gruyère in der Schweiz sowie 2001 im Palais Harrach in Wien. Fuchs lebt und arbeitet heute in Monte Carlo, die Villa Otto Wagner fungiert seit 1988 als Privatmuseum und beherbergt die Sammlung Ernst Fuchs.
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Fuchs (1930 - 2015) "Kopf eines Cherub gelb-rot"
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Fuchs (1930 - 2015) "Mythologische Szene"
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Fuchs "Aus Odradek"
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Fuchs "Ezechiel 1952"
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Fuchs "Frauenakt mit einer phantastischen Gestalt"
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Fuchs "Hommage an Richard Wagner II"
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Fuchs "Hommage an Richard Wagner"
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Fuchs "In Blättern und Früchten"
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Fuchs "Kopf David, silber patiniert"