Fohner-Bihack Franz (1937-2014)
1937 in Agostyan, Ungarn geboren Maler und Grafiker, tätig in Wien Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl, wo er 1961 sein Diplom erhielt. Zusätzlich studierte er Freskomalerei bei A.P. Gütersloh. Während seines Studiums war er Empfänger des Rockefeller Stipendiums. In der schöpferischen Auseinandersetzung mit Natur, Umwelt und Mensch dringt der Künstler durch die Tiefgründigkeit seiner Bilder in das geistige Miterleben mit dem Kreislauf des Werdens und Absterbens ein. Er ist bestrebt zu den Dingen die ihm ein Anliegen sind, eine besondere Beziehung herzustellen und den Lebenswurzeln nachzuspüren. Für Fohner-Bihack bedeutet Kunst nicht das Abbilden von Dingen, sondern das Schöpfen aus der inneren Intuition. Was den Bildern besonderen Reiz verleiht, gründet in dem unerschöpflichen, aus der Natur gewonnenen Erlebnisreichtum des Künstlers. Die Arbeiten vermitteln Teilrealismen floraler und animalischer Provenienz, Unmittelbarkeit und Spontaneität und eine Verschmelzung des Abstrakten mit dem Realen. Die veränderte realistische Identität wird in seinen Werken mit einer Fülle von lichtdurchtränkten Farbflächen, begleitet von unsichtbaren Schatten, und mit satten Spannungen, die eine bestimmte Tiefe in der Farbigkeit bringen ohne räumlich zu werden, veranschaulicht. Die differenzierten intensiven Blautöne in ihrer Dichte und gleichzeitigen Transparenz – mystisches Tor zu geheimnisvollen Sphären – ziehen die Aufmerksamkeit ebenso auf sich wie die Rotfarbenskala, die nie aufdringlich wird, sondern sich harmonisch in die Gesamtkomposition fügt. Der impulsive Stil des Künstlers ist durch eine expressiv-dynamische Malweise, die oft bis an den Rand des Zerstörerischen geht, gekennzeichnet. Die Vielschichtigkeit des Oeuvres zeigt sich auch in den von mythologischen Metamorphosen inspirierten Aufmalungen, die gleichzeitig ein Festhalten der Transistorik verschiedener Zeitstufen darstellen – ein simultanes Sichtbarmachen des Inneren und Äußeren, sowie des Vergangenen und Gegenwärtigen. Auszug aus Heinrich Fuchs „Die Österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts“