GALERIE & KUNSTHANDEL HARTL

Sengl Peter (1945 geb.)

1945 in Unterbergla/Steiermark geboren; 1963-1968 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Sergius Pauser; seit 1971 rege Ausstellungstätigkeit im In -und Ausland, Studienreisen durch alle großen Museen der Welt, intensive Auseinandersetzung mit den Gemälden Alter Meister; widmet sich in Bildzyklen Persönlichkeiten aus der Kunstgeschichte (1994: Frida Kahlo-Zyklus); Sengl ist in internationalen Sammlungen vertreten; zahlreiche Auftragsarbeiten, Preise, Kunst-projekte; Sengl lebt und arbeitet in Wien.

Seine Arbeiten wachsen von alleine, sie sind keine fotografischen Diskussionen, sondern Hindernisse, Erkenntnisse von Schwierigkeiten, die es gilt im Schaffensprozess positiv zu verändern. Charakteristisch für Sengls Zeichnungen sind: Schaffenszwang, Manie und Obsession, Schnelligkeit im Schaffen, Angst vor Imitation…Enttabuisierung kirchlicher und gesellschaftlicher Diktate; innerer Ausbruch aus den Normen; Aufzeigen von Freiheit; Aus-bildung von Persönlichkeit. Für Sengl bedeutet Kunst-Erstellen persönliche Freiheit. Er arbeitet nicht mit Modellen, dazu ist er zu ungeduldig. Seine Operationsbasis sind Fotos; er hat eine große Sammlung von Fotografien und Covers von Zeitschriften, aus denen er visuelle Anregungen schöpft…Schönheit als Thema ist nicht sein Anliegen, aber Schönheit als mögliche Wahrheit ja. Wahrheit wird aber als Charakter verstanden, als Individualisierung. Das spezifisch Originäre als unmodische Zeitbindung geht er bewusst an, ohne sich Einflüssen aus anderen Kunstbereichen auszusetzen. Die inhaltliche Prägnanz seiner Kunst ist ihm dennoch kein bewusstes Programm, die Frau ist weniger das Objekt der Ausbeutung, aber dennoch immer wieder in aller Grauslichkeit - oder sollen wir sagen - Ehrlichkeit - bildimmanent eingesetzt..                                 Dieter Ronte  

Anfang der 90er Jahre widmet sich Sengl in einem Zyklus der herausragenden mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo. Warum ausgerechnet Frida Kahlo? Diese Frage hat sich der Künstler selbst einmal gestellt und auch die Antwort darauf gegeben… 
Nachdem ich durch all die Jahre meiner Tätigkeit als Maler, Bilder vieler anderer Künstler (quer durch die Kunstgeschichte) variiert und geSENGLt habe, kam mir die Idee der Frida Kahlo Variationen (von Frau Walker) gerade recht und nicht in die Quere, da sowohl sie wie auch ich die Verletzbarkeit des Menschen zum zentralen Thema unserer Arbeit gemacht haben. (Sie von innen, ich von außen) Sie besetzt subjektiv, naiv, ich objektiver, Betrachter einer lädierten Welt. Da innerhalb meiner Bildwelt die weibliche Figur das Thema ist, drängen sich die Selbstportraits Fridas direkt auf. Den Rest sollten die Bilder sprechen…
                    Peter Sengl